Chronik

Rückblick

“Man kann nicht allen helfen – sagt der Engherzige – und hilft keinem.” Das erkannte Marie von Ebner-Eschenbach in ihren Aphorismen im Jahre 1893.
In jenem Jahr brannte es in Schleswig-Holstein 844 mal: 421 Gebäude. Teilweise beschädigt wurden eine Kirche, 454 Wohnhäuser, 22 gewerbliche Betriebe, 116 Nebengebäude. Die Gesamtschadensumme betrug 1.773.485 Mark. Hätte es damals nur “Engherzige” gegeben, der Schaden wäre sicher noch größer geworden.
Aber es gab eben auch Weitherzige, viele Weitherzige. Es hat sie zu allen Zeiten gegeben. Und es gibt sie auch noch heute. Menschen, die freiwillig und bis zur Selbstaufopferung helfen. Dabei ist es völlig egal, ob und welcher Organisation oder welchem Verband sie angehören oder ob sie überhaupt nicht organisiert sind.
Katastrophen wie die Sturmfluten zu Beginn der sechziger Jahre sind – gottlob – selten. Sie lehren uns, daß der Mensch in der Gemeinschaft aufeinander angewiesen ist. In Not aber geraten Menschen nicht nur in Katastrophen.
Unfälle, in denen Menschen plötzlich in Not geraten, passieren täglich zigfach. Das bedeutet, das täglich zigfach auch Hilfe geleistet werden muss. Und das können oder wollen, will man Marie von Ebner-Eschenbach glauben, Engherzige eben nicht. Allerdings:

Helfen wollen, das ist die eine Seite! Helfen können, ist die andere



Jeder Helfer, in welcher Hilfeleistungsorganisation er auch steht, und er mag es beruflich oder ehrenamtlich tun, muss über eine gut fundierte Ausbildung verfügen. Das war allerdings vor hundert Jahren auch nicht anders.
Die Freiwilligen Feuerwehren, von denen die ersten um die Mitte des vergangenen Jahrhunderts gegründet wurden, geben ein beredtes Zeugnis von dieser Erkenntnis.
In Leck erkannten das vor rund 125 Jahren einige Bürger. Zu Beginn des Jahres 1879 wurde in Bredstedt eine Freiwillige Feuerwehr gegründet. Fünf Lecker Bürger fuhren zur Gründungsversammlung, um sich dort zu informieren. Das war praktisch die Geburtsstunde der Freiwilligen Feuerwehr Leck. Denn nur wenige Wochen nach dieser Gründungsversammlung in Bredstedt wurde auch in Leck zu einer solchen Versammlung eingeladen. Dreißig Lecker Bürger traten sofort der Freiwilligen Feuerwehr Leck bei.

Im Jahre 2003 hat die Freiwillige Feuerwehr Leck 80 aktive Feuerwehrmänner, 2 aktive Feuerwehrfrauen, 21 Jungfeuerwehrmänner und 3 Jungfeuerwehrfrauen.

Im Folgenden wollen wir aufzeigen, was sich bei der Freiwilligen Feuerwehr Leck seit ihrer Gründung ereignete. Und wir werden am Ende feststellen: es gab verschiedene Regierungsformen: das Kaiserreich, die Weimarer Republik, die Nationalsozialistische Herrschaft und die Bundesrepublik. Es gab zwei fürchterliche Kriege, und es gab zwei Inflationen.Es gab die Reichsmark, die D-Mark und heute den Euro. Formen und Uniformen, Gerätschaften und Aufgaben änderten sich auch in der Freiwilligen Feuerwehr Leck. Eines aber ist heute noch genauso vorhanden wie vor 125 Jahren:

    die freiwillige Bereitschaft zur Hilfe


Die letzten Jahrzehnte haben wir alle selbst mehr oder weniger bewusst erlebt. Der größte Teil dieses Rückblickes soll daher der ‘Vergangenheit’ gewidmet sein.
Es war gar nicht einmal so leicht, diese Vergangenheit zusammenzutragen, denn im Jahre 1916 brannte das Haus des damaligen Schriftführers Andreas Petersen, den älteren Bürgern unter “Andres Timmersiek” bekannt. Dabei verbrannte auch das Protokollbuch.
Im Jahre 1978 dann wurde aus Anlass des 100’jährigen Bestehens der Freiwilligen Feuerwehr Leck eine Festschrift von den aktiven Kameraden zusammengetragen und herausgebracht. Zwölf Feuerwehrmänner wälzten damals unter Leitung von Horst Götz stundenlang die alten Bände des “Lecker Anzeiger”. Eine weitere Quelle war die “Chronik des Dorfes und Kirchspiels Leck und der Karrharde” von H. C. Carstensen, weiland Organist und 1. Lehrer in Leck, herausgegeben am 15. Februar 1899. Der Chronist der Festschrift sprach um 1959 herum mit Christian “Opa” Duborg, Carl Paulsen (Vater von “Kalli Taxe”) und Carsten Petersen (Carsten Moler). Ihre Väter gehörten zu den Gründern der Freiwilligen Feuerwehr Leck.. Wesentliche Teile dieses Berichtes stützen sich auf diese Festschrift.
Beginnen wir unseren Rückblick mit jenen Aufzeichnungen, die H. C. Carstensen zum Ende des letzten Jahrhunderts zusammentrug:


Feuersbrünste in Leck


In früheren Zeiten ist Leck sehr oft von Feuersbrünsten heimgesucht worden. Eine stehende Redensart in der Umgegend besagte, das es jedes Jahr zu Pfingsten in Leck brenne.
Um Pfingsten 1828 brannte das Haus, in dem der Pferdehändler Chr. P. Petersen wohnte, nieder. Das Feuer ergriff noch 7 weitere Gebäude, so das die ganze Häuserreihe von Chr.Andresen bis Schlachter Wulf eingeäschert wurde.
Um Pfingsten 1831 brannte das zweite Pastorat nieder. Es lag etwas südlicher im Garten wie das jetzige Gebäude. Auch hier verbreitete sich das Feuer auf die Nachbarhäuser, so das die ganze Reihe bis incl. Schlachter Duborgs Haus zerstört wurde.
Pfingsten 1835 wurden die beiden Gebäude, in denen der Färber Munk und der Kaufmann Martensen wohnten, eingeäschert.
Pfingsten 1844 brannten auf dem Schafmarkt drei Häuser nieder. Im gleichen Jahre, am 2. September, die beiden Häuser der Brüder Peter und Jens Petersen in der Bik.
Im Herbst des Jahres 1845 wurde das Haus des Josias Jordt vom Feuer zerstört. Es entstand dort das Wohnhaus des Uhrmachers Sönke Brodersen. Vormals war es ein Wirtshaus, und das damit zusammengebaute Haus (Fritz Petersen) diente als Scheune und Durchfahrt.
1846 brannte auf dem Platze, wo später das Haus des pensionierten Briefträgers Hinrichsen stand, das Haus eines gewissen Schlünzer nieder.
1850 wütete das Feuer in dem Nachbargebäude, dem Landmann Hans Hansen, genannt Flühmann, gehörig. Der Neubau wurde als Wirtshaus mit Durchfahrt aufgeführt, doch blieb die Konzession aus. Später hatte dort der Maschinenfabrikant Sönnichsen seinen umfangreichen Betrieb. Das Anwesen brannte im Januar 1899 vollständig ab.
Auf dem Platze, wo sich später das Gewese des Landmanns Ludwig Brodersen befand, brannte 1851 das Haus des Antoni Nissen nieder.
Das zweistöckige Haus des Gastwirts Boysen verdankt seine Entstehung auch einer Feuersbrunst, die 1866 das alte Gewese des Andreas Hansen Claussen niederlegte. (Man erzählt sich, das man bei Anlegung der Kalkgrube auf das Skelett eines Menschen stieß. Die Knochen waren jedoch ganz mürbe. Nach Aussage der Frau sei an der Stelle die Fremdenschlafstube des alten Hauses gewesen und man habe dort vor Spuk nicht schlafen können.)
Am Abend des 1. Febr. 1868 brannte das Gewese des Zimmermeisters Jacob Krohn nieder. Der Neubau wurde jenseits der Straße aufgeführt. (Danklef Matthiessen.)
1870 tobte ein bedeutendes Feuer an der Süderbrücke. Das neue Haus gehörte dem Gastwirt Petersen; durch diesen Brand wurde zugleich auch Platz geschaffen für die beiden Nachbarhäuser. (Sommer und Lorenzen.)
An der hinteren Dorfstraße brannte 1871 das Haus des Böttchers Christiansen nieder. Später entstand dort das Haus des Malers Nommensen.
Am 3. Juli 1872, nachmittags 5 Uhr, wurde das Haus des Schlachtermeisters Müller ein Raub der Flammen. Im Neubau wohnte dann der Schlachter J. Harmsen. Durch fliegendes Feuer wurde auch der Kirchturm in Brand gesetzt.
Durch ein betrunkenes Frauenzimmer wurde 1875 auf dem Berge ein Doppelhaus angezündet. Es wurden hierfür zwei einzelne Häuser aufgebaut. (Burgwaldt und Burmeister.)
1877 brannte in der Westerallee ein kleines Haus (sogen. Hebammenhaus).
1891 der Stall des Gastwirts Thade Petersen.
1892 im August Scheune und Stall des Pastor Emeritus Matthiessen.
Im Jahre 1896 entstand aus unbekannten Ursachen im Hause des Buchbinders Koch am Markt Feuer. Mit diesem Gebäude brannten auch die umfangreichen Baulichkeiten des Gastwirts Jensen nieder.
Soweit Chronist Carstensen.

Hierzu einige Erläuterungen: Der Brand Pfingsten 1828 betraf die Häuserzeile in der Hauptstraße, wo heute die Geschäfte Schlecker bis einschließlich Sporthaus Petersen stehen. Färber Munk und Kaufmann Martensen sind heute V&R Bank und Elektrogeschäft Erichsen. Das Feuer 1846 war das Haus heute Wendrich. Hans Hansen, genannt Flühmann, stand an der Alleestraße gegenüber der Einmündung Birkstraße. Gastwirt Boysen ist heute “Peking-Restaurant”. Jacob Krohn heute Detlef Dethlefsen. Das Haus Schlachter Müller (1872) stand auf dem Schafmarkt.



Von der Pflichtbrandwehr zur Freiwilligen Feuerwehr


In jenen Jahren bestand, wie überall, eine Pflichtbrandwehr, der alle männlichen Einwohner von 16 bis 60 Jahren angehörten. Im Falle eines Brandalarms mussten sie sich mit einem Ledereimer “bewaffnet”, beim Brandhauptmann der Gemeinde melden. War ein Einwohner verhindert, so musste er sich innerhalb 24 Stunden bei dem Hauptmann entschuldigen. Andernfalls musste er ein sogenanntes Brüchegeld in Höhe von drei Mark bezahlen – für damalige Zeiten eine empfindliche Strafe. Das “Löschgerät” jener Zeit war die Eimerkette.

Zu Beginn des Jahres 1879 wurde die Freiwillige Feuerwehr in Bredstedt gegründet. Zur Gründungsversammlung hatte man einige Bürger Lecks eingeladen. Es waren Christian Duborg (der Vater des Schlachtermeisters Duborg am Markt), Andreas Thiele (Großvater von Schuhmacher Thiele, Hauptstraße), H. P. Paulsen (Vater von Carl Paulsen), Andreas Paysen und Carsten Petersen (Carsten Uhrmoker).
Christian Duborg berief nach der Rückkehr für den 22. Februar eine Versammlung im Gasthof Andr. Hansen (heute Peking Restaurant) ein, um auch in Leck eine Freiwillige Feuerwehr zu gründen. Es meldeten sich etwa 30 Mann. Christian Duborg wurde zum Hauptmann gewählt. Er sollte zwölf Jahre dieses Amt behalten.
Seine Nachfolger waren in der Reihenfolge Christian Georg Andresen, der im Gebäude des alten Rathauses eine Gastwirtschaft hatte, Gastwirt Emil Hellmuth (Schafmarkt), Säckermeister Jaedicke (heute Schuhhaus Jessen), Schneider Clausen, Schornsteinfegermeister Hans Möller, Peter Dinsen, Johann Nikolaisen, Albert Petersen, Peter Lentfer, Horst Götz, Harald Nielsen, Reinhard Kraus und Joachim Pilz.



In blauen Kitteln


Die Uniformen der ersten Feuerwehr, die aus einfachen blauen Kitteln bestanden, nähte Schneidermeister Clausen in der Birkstraße. Zu der Zeit verfügte die Feuerwehr bereits über eine Handdruckspritze. Das Wasser musste allerdings mit Eimern herangetragen werden und wurde dann von der Spritze weitergedrückt. Übungen wurden sonntags nachmittags in der Zeit von 14 bis 16 Uhr abgehalten. Die Alarmierung erfolgte durch die Sturmglocke, Feuer- und Signalhörner. Das Zugseil für die Sturmglocke befand sich an der Außenfront des Kirchturms, wo es noch bis nach dem letzten Kriege gewesen ist. Der erste, der die Sturmglocke läutete, bekam eine Belohnung von fünf Mark.
Zum Transport der Spritze waren mehrere Pferdehalter bestimmt. Auch hier gab es eine gewisse Gebührenordnung nach der Schnelligkeit. Das erste Gespann erhielt zwanzig Mark, das nächste zehn Mark. Schärfste Konkurrenten in dieser Hinsicht waren Gastwirt Carl Paulsen und sein Nachbar Franz Hollersen. Da Carl Paulsen seinerzeit keinen Ausgang nach der Hauptstraße hatte, wurden die Pferde, um Zeit zu sparen, oftmals durch die Gaststube gezogen.
Das Spritzenhaus befand sich lange Jahre in einem Schuppen am Schafmarkt in dem lange die Firma Frenzel ein Lager hatte.
1895, die Freiwillige Feuerwehr Leck war gerade 16 Jahre “jung”, wurde Leck Austragungsort für das Kreisfeuerwehrfest.
Im Kreise gab es damals 26 Feuerwehren mit 1131 aktiven Feuerwehrmännern. Aus Leck nahmen an diesem Fest folgende Männer teil:
Hauptmann Chr. Andresen, Vice-Hauptmann Hans Carstensen, Zugführer Emil Hellmuth, Zugführer Pay Petersen, Stellvertr. Anton Bruhn, Stellvertr. Martin Lützen, Schlauchführer Carsten Petersen, Zeugmeister Georg Schütt, Feuerwehrmann J. Hinrichsen, Andr. Detiefsen, Georg Nommensen, N. Bossen, Heinr. Petersen, H. Thiele, Thade Petersen, Carl Lüthje, Andr. Paysen, Carf Tychsen, Heinr. Martensen, Fritz Petersen, Friedrichsen, Peter Marcussen, Carl Paulsen, Thomas Petersen, Carl Busch, Detlef Jessen, J. E. Herrmann, C. F. Voß, Carsten Petersen jr., Jens Detlefsen, Caspar Jordt, G. Carstens, Obersteiger Fr. Lorenzen, Stellvertr. Carl Feddersen, Steiger Joh. Chr. Nommensen, Anton Kiebler, Chr. Brodersen, Chr. H. Koch, Chr. Duborg jr., Jedicke, Oberberger Jens Petersen, Berger Andr. Thiele, Georg Boysen, Peter Petersen, Joh. P. Rasmussen, Stabstrompeter Rosenkranz, Hornist Heinr. Christiansen, Friedrich Frenzel, Peter Stapelfeldt, Julius Nissen, Herrn. Nissen.
Am Sonntag, dem 16. Juni 1895, wurden die auswärtigen Gäste an der Süder- und an der Westerbrücke empfangen. In den Empfangslokalen gab es einen Freischoppen.
Im Programm heißt es dann weiter:

Nachmittags präcise 1 1/2 Uhr: Delegierten-Versammlung in “Boysens Gasthof”
Nachmittags 3 Uhr: Antreten sämtlicher Wehren bei “Boysens Gasthof”.
Nach der Schulübung der Lecker Freiw. Feuerwehr, Parademarsch sämtlicher Wehren und Scheinangriff auf ein Schadenfeuer seitens der Wehren aus Klixbüll, Stadurn und Leck.
Nachmittags 5 Uhr, nach beendigter Übung: Festzug durch den Ort nach dem “Augarten”, woselbst Concert bis 7 Uhr.
Abends 7 Uhr: Rückmarsch nach “Boysens Gasthof”, woselbst gemeinschaftliches Abendessen, à Couvert 1,- Mark (ohne Weinzwang).
Abends 8 1/2 Uhr: Beginn der Festbälle in “Boysens Gasthof”, “Tonhalle” und “Th. K. Petersens Gasthof”.
Nichtmitglieder können abends an den Festbällen gegen Lösung einer Partoutkarte, welche für Herren 1,20 Mark und Damen 50 Pfennig beträgt, wofür freie Ballmusik geliefert wird, in sämtlichen Lokalen teilnehmen.
Der Eintrittspreis zum Concert im Augarten beträgt für Erwachsene 30 Pf. und für Kinder 10 Pf.
Zu recht zahlreicher Beteiligung an den Festlichkeiten laden wir das Publikum von nah und fern freundlichst ein.
Das Fest-Komitee.


Natürlich gab es auch eine Löschvorführung, damals “Scheinangriff” genannt. Der “Lecker Anzeiger” berichtet darüber:
General-Idee für den Scheinangriff
Es wird angenommen, das dass Hauptgebäude des Gastwirts Boysen in Brand geraten ist. Das Feuer, welches im südlichen Flügel entstanden, ist bereits so heftig, das an ein Löschen desselben nicht zu denken ist. Da noch Personen im Hause sind, welche nicht mehr zur Treppe gelangen können, ist es die Aufgabe der Steiger, dieselben durch ein Fenster zu retten. Bei dem nordöstlichen Winde ist das mit Stroh gedeckte Nebengebäude in großer Gefahr. Dasselbe wird zunächst von der Lecker Freiw. Feuerwehr beschützt, der dann die Wehren aus Klixbüll und Stadum zu Hülfe kommen.


Feiern konnte man damals ebenso gut wie heute. Auf jeden Fall stand es zu lesen:
Der in drei Lokalitäten stattfindende Ball dauerte bis zum hellen Morgen. Ein Teil der fremden Gäste fuhr mit dem letzten Zuge nach Westen, ein anderer Teil suchte den Heimatsort per Fuhrwerk auf, während den Schluss die Teilnehmer von den Inseln Föhr und Sylt machten, die heute morgen in aller Frühe nach Stedesand hinübergefahren wurden, von wo aus sie die Frühzüge benutzten, um dadurch rechtzeitigen Anschluss an die Dampfschiffe zu erlangen.
Unser Ort hatte zu dem Fest ein hübsches Festkleid angelegt, es fehlte fast kein Haus, das nicht durch Laub und Fahnen geschmückt war; 5 Ehrenpforten und mehrere Girlanden waren errichtet.
Alles in allem können wir sagen: Das dritte Kreisfeuerwehrfest reiht sich seinen Vorgängern von Westerland und Tondern würdig an.


Am 20. Juni wurde die Feuerwehr nach Büllsbüll gerufen. Durch Blitzschlag war das Gehöft des damaligen Gemeindevorstehers Andreas Jessen in Brand geraten. In dem nachfolgenden Bericht über den Brand und das Gewitter heißt es:
Ein rührendes Beispiel von Elternliebe gab ein Storch, der sich nicht von dem auf dem Hause befindlichem Nest entfernte und mit den Jungen verbrannte.

Der Bierhändler Herr C. Paulsen von hier, welcher mit seinem Fuhrwerk in der Gastwirtschaft “Carlsburg” Schutz gesucht, hatte das Malheur, dass ihm seine Pferde, vor einem in der Nähe einschlagenden Blitz scheu werdend, durchgingen, den vollen Flaschenwagen umwarfen und eine Strecke mit fortschleppten. Die Pferde haben wenig, dagegen der Wagen ziemlich viel gelitten.

Im Jahre 1896 berichtete der Lecker Anzeiger am 30. September:
Gestern abend gegen 9 Uhr riefen die Feuersignale unsere freiwillige Feuerwehr zusammen. Die sehr bestimmt auftretenden Aeußerungen, das Feuer sei in Klixbüll, veranlaßte, daß eine Abteilung der Wehr mit einer Spritze sofort ausrückte, bevor man den Meßapparat in Anspruch genommen hatte. Bald stellte es sich heraus, daß das Feuer viel weiter entfernt sein mußte, und die Spritze kehrte in Süd-Klixbüll wieder um. – Wie wir heute morgen hören, soll das Feuer jenseits des Gotteskoogsees gewesen sein.

Einen Großbrand gab es 1899 zu bekämpfen: die Maschinenfabrik des Herrn A. Sönnichsen.
Der “Lecker Anzeiger”:
Über die Entstehungsursache des Feuers schwebt völliges Dunkel. Die Gesellen des Herrn Sönnichsen bemerkten, dass Rauch vom Boden herunterschlug. Als sie nachsahen, waren bereits Balken und Sparren sowie eine Quantität Stroh in Brand geraten. Die ersten Löschversuche mit Eimern hatten leider keinen Erfolg; das Feuer hatte bereits zu große Macht.
Reichlich eine Stunde vor Ausbruch des Feuers war Herr Sönnichsen noch mit anderen Personen auf dem Boden gewesen, welche Maschinen besichtigten. Eine halbe Stunde später hatte das Dienstmädchen noch Späne heruntergeholt und nichts Verdächtiges bemerkt.
Als ein Glück ist es zu nennen, dass die neben dem Hauptgebäude stehende Schmiede verschont geblieben ist, weil infolgedessen der Geschäftsbetrieb fortgesetzt werden kann. Von dem Hauptgebäude sind die Umfassungsmauern stehen geblieben. Die Stätte, wo bisher fleißige Hände schafften, bildet jetzt einen rauchenden Trümmerhaufen.
Die Freiw. Feuerwehren aus Klixbüll, sowie die Klintum-Schnatebüller Brandwehr waren zur Hülfe herbeigeeilt, kamen aber nicht in Thätigkeit.

1900 wurde die Lecker Wehr nach Karlum gerufen. Interessant ist der Teil des damaligen Berichtes, der sich mit der Versicherung befasst. Ähnliche Berichte, die über zu niedrige Versicherungen aussagen, fanden wir mehrere in jenen Jahren. Hier handelte es sich um ein Feuer bei M. Godbersen auf Karlumhof: Herrn Godbersen, dem von allen Seiten das Zeugnis eines tüchtigen Landmannes ausgestellt wird, bedauert man allgemein, da er einen empfindlichen pekuniären Verlust erleidet. Das Vieh, welches sich in ausgezeichnetem Zustand befand, war nur niedrig versichert, ebenso stand das Haus für nur 5000 Mark in der Brandkasse. Die Achtruper Feuerwehr und die Lecker freiwillige Feuerwehr waren mit ihren Löschgeräten auf der Brandstätte.

Im Mai 1900 wurde zum Brandmeister des Löschverbandes der Gemeinden Leck und Büllsbüll und der Gutsbezirke Büllsbüll und Fresenhagen der Hauptmann der Freiwilligen Feuerwehr, Sattlermeister Emil Hellmuth, vom königlichen Landrat ernannt.

Der Provinzialfeuerwehrverband der Freiwilligen Feuerwehren Schleswig- Holstein zählte zum Beginn des neuen Jahrhunderts 581 freiwillige Feuerwehren mit 20203 aktiven Feuerwehrmännern.

Sicher ist es kein Aprilscherz, was am 1. April 1901 im “Lecker Anzeiger” zu lesen stand:
Gestern morgen gab ein Schornsteinbrand im Hause des Landbriefträgers Andresen die Veranlassung zum Ziehen der Feuerglocke. Letzte gab jedoch nur wenige Töne von sich, da inzwischen festgestellt war, dass keine Gefahr vorhanden.

Die Feuerwehr war seinerzeit aufgeteilt in eine Steiger-, eine Spritzen- und eine Schlauchwagengruppe. Jede Gruppe hatte ihre bestimmten Aufgaben. Die gefährlichste hatte die Steigergruppe zu bewältigen. Da die Handdruckspritzen bei weitem nicht den Druck der heutigen Motorspritzen erreichten,mussten die Steiger bei jedem Brand auf die Dächer. Selbstverständlich wurden dafür nur schwindelfreie Leute genommen, meistens Männer, die aus ihren Berufen an “hohe Luft” gewöhnt waren, wie Dachdecker und Zimmerer. Es ergab sich dabei ganz von selbst, dass die Steiger “eine verschworene Gemeinschaft unter sich” wurden.

Neben der Freiwilligen Feuerwehr bestand die (Pflicht-)Brandwehr mit der alten Bestimmung weiter. Diese Männer wurden dann meistens an der Spritze eingesetzt, weil die acht Mann, die sich jeweils zu vieren an den Pumpenschwengeln gegenüberstanden, oftmals abgelöst werden mussten. Die älteren Einwohner werden bei Bränden und Übungen noch gut das Kommando “Löööst – ab!” in den Ohren haben. Der Spritzenführer hatte auch insofern Polizeigewalt, als er alle in der Nähe greifbaren Leute zu dieser Arbeit heranziehen konnte.
Weiter hatte die Brandwehr die Aufgabe, nach Löschen des Feuers die Brandwache zu stellen. Dabei wurde so verfahren, dass bestimmte Häuser einer Straße für festgesetzte Stunden je einen Mann zur Brandwache zu stellen hatten. Eine weitere Verfügung besagte, dass bei jedem Haus je ein Eimer, ein Brandhaken, eine Leiter und eine Laterne, versehen mit der jeweiligen Hausnummer, vorhanden sein musste. Auf das Vorhandensein dieser vier Dinge wurde bei den Brandschauen großer Wert gelegt.

1903 trat in der Führung ein Wechsel ein. Aus dem Bericht der Jahreshauptversammlung zitieren wir:
In der freiw. Feuerwehr ist seit der kürzlich stattgefundenen Versammlung ein Wechsel im Kommando eingetreten. Der bisherige Hauptmann Herr Emil Hellmuth, der viele Jahre der Wehr angehörte, hatte eine Wiederwahl aus Gesundheitsrücksichten abgelehnt. Die Versammlung ernannte Herrn Hellmuth zum Ehren-Hauptmann und wählte Herrn Th. Jedicke zum Nachfolger. Als Stellvertreter des Hauptmannes fungiert der erste Zugführer H. Thiele, als 2. Zugführer Herr Jens Nommensen. Weiter sind folgende Herren jetzt im. Kommando: Jens Dethlefsen, Carst. Petersen, Chr. Brodersen, H. Martensen, Fr. Lorenzen und C. Feddersen. Die Versammlung beschloss einige recht wichtige Neuerungen mit Bezug auf die Übungen, die Feuerermittlung durch Radfahrer usw. Da sich die Zahl der Wehrleute gegen früher leider etwas verringert hat, wäre es wünschenswert, dass sich noch einige junge Leute zum Eintritt melden.

Ein gewisser Meilenstein war das Jahr 1904. Die Feuerwehr feierte ihr erstes Jubiläum: Das 25’ste. Es gab damals eine 14 Mann starke Feuerwehrkapelle. Es war noch bis in die ´60er Jahre Tradition, dass die Freiwillige Feuerwehr vor Beginn der Jahreshauptversammlung am Feuerwehrhaus antrat und zu dem jeweiligen Vereinslokal marschierte.
Die Wehr hatte sich einen “Fahnenfonds” angeschafft, in dem 1904 140 Mark angesammelt waren. Die Versammlung beschloss die Anschaffung eines Banners aus Anlass des 25jährigen Jubiläums. Außerdem hieß es in dem Bericht über diese Versammlung:
Mitglieder, welche bei Übungen dreimal nacheinander fehlen, werden dem Ehrengericht angezeigt und können ausgeschlossen werden. Bei einer Alarmierung müssen sich alle Kameraden beim Spritzenhaus versammeln. Zur Feststellung von Außenbränden hoffte man das Entgegenkommen der Postbehörde durch Benutzung des Telephons zu finden. Die Lieferung der am 1. April einzuführenden neuen Abzeichen wurde dem Kameraden Schütt übertragen.

Das 25jährige Jubiläum wurde wieder mit einem Kreisfeuerwehrfest verbunden, an dem rund 300 Feuerwehrmänner teilnahmen. Wie es damals zuging, entnehmen wir wieder dem “Lecker Anzeiger”:
Nachdem endlich die langen Verhandlungen erledigt waren, konnten die Exerzitien beginnen, jedoch war die Zeit schon viel zu weit vorgeschritten, so dass hier etwas gekürzt werden musste. Schul- und Marschübungen, sowie Parademarsch wurden exakt ausgeführt. Am letzteren beteiligten sich zahlreiche auswärtige Feuerwehrleute. Bei dem Scheinmanöver, das im übrigen vorzüglich gelang, wurde nicht genügend Alarm geblasen, so dass die an der Süderbrücke haltenden Wehren von Stadum und Enge nicht in Tätigkeit traten. Das Kommando, welches dies Versehen natürlich sehr bedauert, hatte angenommen, dass die Signale in größerer Entfernung vernommen werden konnten. Von dem größeren Rundzug musste der sehr vorgeschrittenen Zeit wegen Abstand genommen werden.
Im schönen Augarten fand sich darauf ein nach vielen Hunderten zählendes Publikum ein, das sich hier ein paar Stunden bei den schönen Weisen der Feuerwehrkapelle vorzüglich amüsierte.
In kurzen markigen Worten entledigte sich Herr Amtsrichter Panizza der Aufgabe, das Banner der hiesigen freiw. Feuerwehr zu weihen. Der Herr Redner sprach von der Nächstenliebe und Kameradschaft und schloss mit einem Hoch auf die Lecker freiw. Feuerwehr. Das hübsche Banner trägt auf der einen Seite die Inschrift: “Freiw. Feuerwehr zu Leck zum 25jährigen Jubiläum” und auf der andern Seite den Spruch: “Gott zur Ehr, dem Nächsten zur Wehr”.
Herr Amtsvorsteher Hansen verteilte darauf die Auszeichnungen für 25jährige Dienstzeit an die Herren Carsten Petersen, Georg Nommensen, Peter Petersen, Heinrich Petersen, Heinrich Christiansen, Nikolai Bossen, Andr. Dethlefsen, Detlef Jessen, Friedrich Frenzel und Wilhelm Frenzel für 20 jährige Dienstzeit erhielt die Sterne Herr Thomas Petersen und für 10jährige Dienstzeit die Herren Carl Paulsen und P. Sibbersen.
An dem nach dem Konzert stattfindenden Festessen beim Gastwirt Hennings beteiligten sich ca. 70 Personen. Die Teilnehmer lobten das schmackhafte Essen sehr. Auch in den Tanzlokalen war bis spät in die Nacht hinein noch reges Leben, Jung und Alt schien sich vorzüglich zu amüsieren, so dass die Teilnehmer gerne an das Fest zurückdenken werden. Die hiesige Wehr dürfte in pekuniärer Beziehung leicht auf ihre Kosten gekommen sein.

Aber es gab nicht nur Feiern im Jahre des ersten Jubiläums. Die Wehr wurde mehrmals alarmiert:
Am 16. Februar brannte in der Bahnhofstraße das Haus des damaligen Rentners Lorenz Johannsen, in dem drei Familien wohnten. Der “Lecker Anzeiger”:
Die Klintum-Schnatebüller Brandwehr war mit ihrer Spritze auf der Brandstelle anwesend. Andere benachbarte Wehren hatten durch Radfahrer und Reiter feststellen lassen, dass ihre Tätigkeit nicht in Anspruch genommen zu werden brauchte.
Am 11. März ertönte um 19.30 Uhr Feuerhorn und Sturmglocke. Es brannte das Anfang Birkstraße gelegene Haus des Schmiedemeisters und Kommissar der Landesbrandkasse J. Hinrichsen. Das Haus war weich gedeckt. Da der Schein weithin sichtbar war, fanden sich viele Nachbarfeuerwehren ein.

Am 1. Juli sah man im Westen Rauchwolken aufsteigen. Es brannte im Westerholz. Wie aus dem Bericht zu entnehmen war, hatten Nachbarn und Passanten das Feuer bereits im Entstehen gelöscht. Der “Lecker Anzeiger” berichtet am 4. Juli:
Ganz ohne Schaden ging es hierbei nicht ab: Landmann Godb. Godbersen musste einen Teil seines Bartes dem Feuer opfern und dem Bäckermeister Friedrichsen aus Stadum war Feuer in die Rocktasche geflogen, wodurch ein Taschentuch entzündet und ein Loch in den Rock gebrannt war. Es sind glücklicherweise nur ein paar hundert Quadratmeter Heide abgebrannt, wo Laubhölzer gepflanzt waren. Zweifellos ist das Feuer durch Funkenflug des um 11 Uhr vorbeigefahrenen Zuges entstanden. Der Vorstand des Verschönerungsvereins wird es sich jetzt gewiss angelegen sein lassen, dass Mittel und Wege gefunden werden, um die Gefahr von dieser großen mit so vielen Mühen und Kosten geschaffenen Anpflanzung für die Zukunft abzuwenden.
Leider hat der Feueralarm einen bedauerlichen Unfall im Gefolge gehabt. Ein junger Mann, der mit seinem Rad in schnellster Fahrt nach der Brandstätte wollte, fährt unvorsichtigerweise in einen Haufen Schulkinder hinein, wodurch mehrere derselben hinstürzen und einer, der Sohn des Herrn Hauptlehrers Paulsen, einen Beinbruch davontrug.

Über einen Einsatz der Lecker Feuerwehr am 7. Juni des denkwürdigen Jahres wollen wir den “Lecker Anzeiger” voll berichten lassen:
Feuer- und Nebelhorn brachte gestern abend 9 Uhr hier alles in Aufregung. Aber weder Rauch noch Feuerschein war ringsum zu bemerken. Bald klärte sich denn auch die Sache auf. Eine größere Zigeunertruppe hatte die Absicht, sich für die Nacht hier auf der Chaussee bei der Süderbrücke häuslich niederzulassen und ließ ihre Pferde in der erstbesten Fenne gräsen. Der polizeilichen Aufforderung, die Passage freizugeben und weiter nach der Heide hinauszufahren, wollte die Gesellschaft nicht nachkommen, sondern zeigte sich in jeder Weise rabiat. Da Herr Wachtmeister Tornow verreist war, musste man sich auf andere ‘Weise helfen und rief die Feuerwehr durch Signal herbei, die denn auch rasch in großer Zahl, aber mit ihr auch ein sehr zahlreiches Publikum, heranrückte. Bei den ersten Signalen stieg den braunen Gesellen wohl die Angst in die Knochen, sie holten ihre Pferde schleunigst, hieben auf sie ein und fuhren unter kräftigen Verwünschungen nach Stadum zu, von wo sie auch gekommen waren. Auch dort sollen sie sich unliebsam benommen haben. Durch ihre immer größer werdende Zahl und ihr Auftreten sind die Zigeuner zu einer wahren Landplage geworden. Sollte der Staat hier nicht einschreiten und diesen Leuten den Wandergewerbeschein verweigern können?
1906 wurde die Wehr im Januar zu einem Feuer nach Klintum gerufen.
Im April brannte, wahrscheinlich durch Funkenflug einer Lokomotive, dürres Gras am Bahnkörper in der Nähe des Westerholzes. Ein Übergreifen auf das Westerholz konnte verhindert werden.

In der Organisation meldete der “Lecker Anzeiger” im Mai 1906:
Das Oberbrandmeisteramt auf dem Lande: Während nach den bisherigen Bestimmungen auf dem platten Lande das Amt eines Oberbrandmeisters stets von dem zuständigen Amtsvorsteher wahrgenommen werden musste, ist darin jetzt eine Aenderung eingetreten. Für dieses Amt ist nunmehr in erster Linie der Führer einer freiwilligen Feuerwehr in Aussicht zu nehmen. Die Ernennung erfolgt, wie bisher durch den Landrat.

Eine Feuerwehr-Unterstützungskasse gab es bereits zu Beginn dieses Jahrhunderts. Das entnehmen wir folgender Meldung:
Dem Schuhmacher und Arbeiter Joh. P. Rasmussen hieselbst ist wegen einer am 16. Februar 1906 bei dem Brande des Hauses des Herrn Lor. Johannsen in der Bahnhofstraße im Feuerlöschdienst erlittenen Verletzung und nachfolgender Erkrankung an Ischias vom 1. Oktober selbigen Jahres ab eine Rente von 20 Mark monatlich aus der Feuerwehr-Unterstützungskasse gewährt worden. Rasmussen wurde in der Dunkelheit von einem Meldereiter auf der Straße umgeritten und erlitt dadurch eine Verletzung im Kreuz. Auf sein Ansuchen ist ihm jetzt, nachdem von ihm nachgewiesen ist, dass er auch in den Monaten März bis September 1904 infolge seiner Erkrankung in der Erwerbsfähigkeit beschränkt gewesen ist, die Rente für die gedachten sieben Monate mit zusammen 140 Mark nachträglich bewilligt worden.

Im Jahre 1906 legt die Landesbrandkasse besonderes Gewicht darauf, dass die bei ihr versicherten weichgedeckten Gebäude mit Blitzableitern versehen werden. Wer eine Blitzableiteranlage einbaut, erhält nennenswerte Prämien.
Im April wurde ein Feuer schnell gelöscht, das in der Räucherkammer des Stellmachers Jessen entstanden war.
Im Mai brannte es in einem kleinen Hause am Süderholz, wobei Brandstiftung angenommen wurde.
Im August hatten Lecker Bürger Feuerwehrleute in Uniform zum Spritzenhaus eilen sehen. Sie hatten die Töne eines Nebelhornes, das ein Autofahrer als Warnsignal hatte ertönen lassen, für Feuersignale gehalten.

Einen Bericht vom 4. September wollen wir dann wieder ungekürzt wiedergeben:
Einen gesunden Schlaf muss ein Nachbar des Herrn Chr. Johannsen in Ost- Schnatebüll haben, der in der Nacht vom Sonntag auf Montag von dem Niederbrennen des Nachbargebäudes und dem Lärm der Löschmannschaften nichts verspürt hat. Als man ihn schließlich am frühen Morgen weckte und ihm die Mitteilung von dem Schadenfeuer machte, glaubte er zuerst noch, dass man ihm etwas aufbinden wollte.
Der Fall erinnert an den Brand des früheren Andr. Hansen’schen Gasthofes (später Hennings Hotel hieselbst) vor ca. 30 Jahren. Ein gegenüber wohnender Gastwirt sah am Morgen nach dem Brande erschreckend die öde Stätte; er und seine Familie hatten den gewaltigen Feuerlärm in nächster Nähe friedlich überschlafen.
Da wir nun einmal vom “Schlafen” schreiben, mag auch der gesunde Schlaf eines hiesigen Gastwirts erwähnt werden, der die Anstrengungen der Sedanfeier durch einen ununterbrochenen 30stündigen Schlummer überwunden haben soll.
Leck, den 9. Septbr.
Bei der Aufräumung der Brandstätte in Oster-Schnatebüll soll sich, wie uns mitgeteilt wird, herausgestellt haben, dass ein Schweinekadaver weniger gefunden wurde, als vorher lebende Schweine im Stall gewesen waren. Man nimmt daher an, dass das Schwein gestohlen und um den Diebstahl zu verdecken, das Haus angezündet ist.

Über eine Brandstiftung wird 1909 berichtet:
Kurz vor Beginn der Kaisergeburtstagsfeier am Mittwochabend wurde eine beabsichtigte Brandstiftung entdeckt. Herr Peter Detlefsen sah, als er am Hause des Herrn Michel Kajat vorbeiging, schon von weitem an der hinteren Seite ein helles Licht brennen. Bei näherer Untersuchung stellte sich heraus, dass ein Tannenzweig ins Strohdach hineingesteckt war, an dessen Ende ein mit Petroleum getränkter Lampendocht und altes Zeug gewickelt war. Dieses brannte lichterloh und müsste in ganz kurzer Zeit das Dach erreicht haben, wodurch alsdann mindestens zwei Häuser in Flammen aufgegangen wären.
Von dem Täter fehlt jede Spur. Ob es sich nur um einen unbedachten leichtsinnigen Streich handelt oder um einen schlechten, der etwa bezwecken sollte, das Fest zu stören oder dem Hausbesitzer einen Schaden zuzufügen, bleibt zweifelhaft.

Der erste Weltkrieg verschonte auch die Männer der Freiwilligen Feuerwehr Leck nicht.
Vor Ausbruch des Krieges war die Wehr 52 Mann stark. Im Laufe der nächsten Jahre wurden 37 Männer zum Heeresdienst einberufen. 1917 bestand die FF Leck aus 15 aktiven Mitgliedern. Johann Bossen und Johann Busch waren gefallen, drei andere Feuerwehrmänner in Gefangenschaft. Die Jahreshauptversammlungen wurden stets mit einem “Hoch auf die im Felde stehenden Kameraden” abgeschlossen. Der Brandschutz konnte mit den 15 Männern allerdings nicht allein aufrecht erhalten werden.
Wie in anderen Orten, so gab es auch in Leck eine Jugendbrigade, die unter anderem auch der Feuerwehr half. Bei Löscharbeiten wurden an der Handdruckpumpe auch kriegsgefangene Russen eingesetzt.

1921 erhielt die Wehr eine neue Handdruckspritze. Die Mittel zum Unterhalt und zur Anschaffung neuer Schläuche kamen von der Gemeinde oder in Form von Anerkennungsbeträgen von der Landesbrandkasse und der Flensburger Feuerversicherung.
Für interne Ausgaben kamen die Feuerwehrmänner selbst auf. Passive Mitglieder gab es nur wenige. Das hatte seinen besonderen Grund: passives Mitglied konnte nur werden, wer vorher aktiv in der Feuerwehr gedient hatte.
Die Beiträge steigerten sich mit der Geldentwertung. 1921 wurden noch vier Mark als jährlicher Beitrag gezahlt. 1922 gab es für unentschuldigtes Fehlen Strafgelder in Höhe von jeweils zehn Mark. Und 1923 hatte die Wehr Einnahmen in Höhe von 63.000 Mark.
1924 wurde der Beitrag dann wieder auf 1,20 Mark festgesetzt. Von diesen Geldern erhielt auch der Wehrführer einen gewissen Betrag: für Botengänge. Das musste damals noch der Wehrführer selbst erledigen.



Neuer Auftrieb nach der Inflation



Im Jahre 1925 wurde das erste Mal angeregt, im Herbst ein öffentliches Werbefest zu veranstalten, dessen Erlös zur Auffrischung des eigenen Etats benutzt wurde. Erst viel später wurde die noch viele Jahre bestehende Regelung getroffen, dass im September der Kameradschaftsabend für die aktiven Mitglieder und deren Frauen stattfand, und dass zum Stiftungsfest passive und Ehrenmitglieder eingeladen wurden


Militärisch zackig



Die Übungen begannen nach dem ersten Weltkrieg mit viermal jährlich und steigerten sich mit zunehmender Technisierung. Bei diesen Übungen ging es noch “militärisch” zu. Jedes Mal gab es einen Uniformappell, und so manch einer hat einen Rüffel davongetragen, der seine Knöpfe und den Beschlag am Lederheim nicht auf Hochglanz gebracht hatte. Zu spät kommen und unentschuldigtes Fehlen wurde mit kleinen Geldstrafen geahndet. Schwere Fälle wurden an das Ehrengericht verwiesen, das noch bis nach dem letzten Krieg bestand.
So wurde ein Fall verhandelt, von dem das Protokoll aussagt: “P. ist während der Übung aus dem Glied getreten ohne Erlaubnis und beschimpfte den stellv. Hauptmann. Dieses wurde fortgesetzt auf dem Marsch zum Übungsplatz.”
   So streng waren seinerzeit die Bräuche!



Die erste Motorspritze



1929 erhielt die Wehr die erste Motorspritze. Es handelte sich dabei um eine TS-4 (Nennleistung 400 Liter in der Minute).
Die erste elektrische Sirene wurde 1930 auf dem Dach des Central-Hotels angebracht.
Einsätze der Wehr bis 1933 waren im Jahre 1920 beim Schadenfeuer beim Schießstand Karlsmark, und bei P. Marenheims in der Bahnhofstraße.
Einmal wurde die Wehr eingesetzt, um in Kokkedahl Zigeuner zu vertreiben.
1924 erfolgte am 2. August ein Einsatz beim Brand Jürgen Carstensen und am 12. August bei Andreas Petersen, Leckfeld (heutiges Flugplatzgelände), 1925 bei der Werkstatt Böttcher Hinrichsen, beim Gebäude Tierarzt Petersen, 1927 bei zwei Großbränden bei Müller Moritzen und Fritz Bliesmann, Achtrup, bei Petersen, Gut Lütjenhorn. 1928 bei Heinrich Nissen, Birkstraße, und bei der Gastwirtschaft A. Petersen in Achtrup, 1929 beim Gemeindevorsteher A. Nielsen, Klintum (Großfeuer), bei A. Bossen, Leck-Freiheit (gegenüber der Volkshochschule, hier wurde die neue Motorspritze das erste Mal eingesetzt) und bei einem Heidebrand an der Chaussee Klintum-Leck, 1930 bei einem Düngerhaufenbrand bei Rathje, Leckfeld, beim Heidebrand bei Seiler, Klintum, beim Waldbrand im Langenberger Forst, beim Stall- und Scheunenbrand Carsten Jeve und bei einem Feuer auf Westrefeld



Nach 1933



Aus der Generalversammlung vom 20. Januar 1933 möchten wir ohne besonderen Kommentar einen Auszug aus dem Protokoll wiedergeben, weil es für die damalige Zeit bezeichnend ist:

“Der stellv. Hauptmann rügt das Antreten bei Umzügen usw. in politischen Anzügen und Teilen derselben. Dem Antrag auf Entfernung vom Umzuge und bei Wiederholung Ausschluß aus der Wehr, wurde stattgegeben.”

Im Protokoll vom 24. April 1933 wurde dieser Beschluss aufgehoben.

1934 wurde die Feuerwehr auf die neue Regierung verpflichtet.
Eine Besserung trat insofern ein, als in der Zeit sämtliche Feuerwehren in Satzung, Uniform und Rangabzeichen vereinheitlicht wurden. Die hiesigen Wehren wurden in Löschzüge nach Amtsbezirken eingeteilt. Die Freiwillige Feuerwehr Leck wurde Löschzug 1. Nennenswerte Neuanschaffungen im Feuerlöschwesen sind in diesen Jahren nicht zu vermerken.
Brände waren bis Kriegsbeginn im Jahre 1934:
am 28. Februar in der Nacht um 3 Uhr bei Julius Marcussen und vormittags bei Heinrich Jakobsen (später Drogerie Richter). Bei diesen Bränden bewies sich die gute Ausbildung. Im letzten Falle konnte die Ausbreitung auf das nur etwa einen Meter vom Brandobjekt befindliche Strohdach der Schlachterei Paulsen verhindert werden.
Am 23. Juli brannte die Werkstatt des Malermeisters Klüwer.
1938 brannte es bei Ingwersen, Klintumfeld, und bei Christian Andresen auf Schottenburg.

Große Anforderungen wurden an die Feuerwehr im letzten Krieg gestellt. Als Hilfspolizeitruppe (Feuerlöschpolizei) wurde sie zum Beispiel bei Ausbruch von Kriegsgefangenen eingesetzt. Oftmals wurden tage- und nächtelang Streifen gelaufen. Im Jahre 1940 wurde die Wehr elfmal bei Bränden eingesetzt.
Der größte Brand war am 17. Mai des Jahres in der Mühle bei Thordsen. Hier wurde sogar das Feuerschutz-Regiment Sachsen eingesetzt, das sich gerade in Harrislee auf der Landesfeuerwehrschule befand. Das Wasser musste aus der Lecker Au herangeholt werden.

Durch die mit Fortlauf des Krieges zunehmenden Luftangriffe wurde die Wehr oftmals nach auswärts gerufen. Die Wehren wurden zu Bereitschaften zusammengestellt, die dann, zentral gelenkt, bis nach Flensburg eingesetzt wurden.
1941 hatte die Wehr einen Mannschaftswagen und eine 800-Liter-Pumpe (LF-TSA-8) erhalten.
Im Juli 1943 kam der Einsatzbefehl nach Hamburg. Die FF Leck wurde am Alsterdamm und am Eppendorfer Weg eingesetzt.

Leck bekam später ein LF-15 (Löschfahrzeug mit eingebauter Pumpe mit 1500 Liter Nennleistung). Das alte Spritzenhaus am Schafmarkt hatte schon lange nicht mehr ausgereicht, um die Fahrzeuge unterzustellen.
Als “Ersatzspritzenhaus” diente zunächst die Durchfahrt vom “Central-Hotel”. Später bekam man auf dem Viehmarkt einen großen Schuppen zur Verfügung.


Nach 1945



Nach Beendigung des Krieges fanden sich sofort wieder Männer bereit, den Dienst bei der Freiwilligen Feuerwehr weiterzumachen.
Bereits in den letzten Kriegsjahren bestand der Plan, ein neues Gerätehaus zu bauen. Es wurde mit Nachdruck durch Wehrführer Peter Dinsen gefördert. Bedingt durch die Materialknappheit wurde der Plan jedoch immer wieder aufgeschoben. Als der Antrag dann genehmigt wurde, halfen alle Kameraden mit.
Planierungsarbeiten wurden in der Freizeit gemacht, und am 23. Februar 1949 konnte gerichtet werden. Ein Jahr später, am 25. Februar 1950, wurde das Gerätehaus seiner Bestimmung übergeben, um dessen Erstellung sich Brandmeister Johann Anthonisen und Hauptbrandmeister Johann Nicolaisen besonders verdient gemacht haben.

Im Jahre 1956 bekam die Wehr eine TS-8 mit VW-Motor. Mit den nun vorhandenen Geräten und im neuen Gerätehause brachte der Dienst bei der Feuerwehr noch einmal soviel Freude.

1956, was waren wir damals froh über das neue Fahrzeug. Wir waren modern ausgerüstet: das LF-16, später liebevoll nur noch “ALÖFA” genannt, was die Abkürzung für “Altes Löschfahrzeug” war, ein Tragkraftspritzenfahrzeug und ein Tragkraftspritzenanhänger.
Niemand von uns ahnte damals wie schnell die Entwicklung weiterlaufen sollte, wie umfangreich die Aufgaben der Feuerwehr und wie wechselhaft und zahlreich die Einsätze werden sollten.
Keine zehn Jahre arbeitete die Freiwillige Feuerwehr Leck mit diesem Fahrzeugpark allein.
1964 erhielten wir das Tanklöschfahrzeug des Zivilschutzes. Es konnte mit eigener Pumpe 1600 Liter Wasser in der Minute fördern und hatte außerdem eine Tragkraftspritze mit 800 Liter Nennleistung mit sich.
Ein Jahr später, am 1. Mai 1965, erhielten wir ein Tanklöschfahrzeug. Von da ab hatten wir stets 2400 Liter Wasser für den ersten Angriff zur Verfügung. Das Fahrzeug kostete damals runde 62.000 DM.
1970 erhielt die Wehr ein TSF-GW. Die Buchstaben stehen für Tragkraftspritzenfahrzeug mit Geräte-Ausstattung. Kostenpunkt genau 42.518,55 DM, wovon Land Schleswig-Holstein und Kreis Südtondern Zuschüsse zahlten.
Nun war die Wehr auch für Not- und Unfälle auf der Straße oder für andere technische Hilfeleistungen gerüstet.

Kurz vor dem hundertsten Geburtstag 1979 erhielt die Wehr ein neues LF-16 RW.
Das Fahrzeug hatte unter anderem eine eingebaute Seilwinde sowie einen ausfahrbaren Lichtmast. Dazu kam viel technisches Gerät.
Dieses Fahrzeug kostete genau 192.054,18 DM. Die Gemeinde Leck hatte jahrelang dafür gespart.

Apropos Geld: Es wurde in den letzten Jahresrechnungen gestöbert und einmal herausgezogen, was die Gemeinde für den Brandschutz zahlte.

  ….. und es waren im Haushalt der Gemeinde Leck

1969: 31.114,82 DM
1970: 41.845,75 DM
1971: 36.718,84 DM
1972: 19.795,86 DM
1973: 44.809,68 DM
1974: 57.507,89 DM     das war das Jahr der Gemeindezusammenlegung
1975: 61.080,04 DM
1976: 56.683,60 DM
1977: 168.872,00 DM
1978: 178.800,00 DM
1979: 137.200,00 DM
1980: 99.300,00 DM
1981: 117.900,00 DM
1982: 99.300,00 DM
1983: 224.500,00 DM
1984: 1.341.900,00 DM    Neubau des Feuerwehrgerätehauses
1985: 159.300,00 DM
1986: 368.400,00 DM
1987: 334.900,00 DM
1988: 490.800,00 DM     Anschaffung des TLF16/25
1989: 114.500,00 DM
1990: 115.800,00 DM
1991: 353.000,00 DM      Anschaffung des TSF ???
1992: 198.800,00 DM
1993: 230.700,00 DM
1994: 168.100,00 DM
1995: 179.900,00 DM
1996: 338.300,00 DM     Anschaffung des MZF
1997: 185.200,00 DM
1998: 195.900,00 DM
1999: 671.200,00 DM      Anschaffung LF 16-12
2000: 596.400,00 DM     Anbau des Feuerwehrgerätehaus
2001: 241.400,00 DM

                           …… für den Brandschutz der Bürger Lecks.

Das waren

   1979   bei 7079 Einwohnern 19,05 DM
      1989   bei 7014 Einwohnern 16,32 DM
         1999   bei 7570 Einwohnern 89,89 DM

             pro Kopf der Bevölkerung.

Das sind rein sachliche Kosten. Die Arbeit wird von den Männern freiwillig, ehrenamtlich und ohne Bezahlung getan.
Und nicht nur der Einsatz, allem voran geht die Ausbildung. Und wer seine Grundausbildung hat, muss weiter lernen: als Gefahrgutspezialist, Funker etwa oder Maschinist oder Atemschutzgeräteträger oder aber als Führungskraft.

Die Zahl der Einsätze in den letzten Jahren aufzählen zu wollen, würde umfangreich sein. Es kommt uns auch gar nicht darauf an.
Die Einsätzkräfte werden, wie es sicherlich jedem Bürger der Ortes Lecks bekannt ist, seit langem nicht mehr über die Feuersirene alarmiert. Heutzutage verfügt die Feuerwehr über modernste Funk- und Alarmierungstechnik, die den Einsatz der Kräfte genau steuern kann. Die Einsätze sind auch anders geworden. Hatte es die Feuerwehr 1879 fast ausschließlich mit Feuer zu tun, so sieht das bei der Feuerwehr heutzutage völlig anders aus.
Einmal grob über den Daumen gepeilt sind mehr als 65 Prozent der Einsätze technische Hilfeleistungen. Dazu gehört die Hilfeleistung bei Verkehrsunfällen ebenso wie das Auspumpen von Kellern oder die Beseitigung von Ölspuren auf Straßen und Gewässern und viele andere kleine Dinge mehr.
Aus der eigentlichen Feuerwehr, in des Wortes wahrster Bedeutung, ist eine technische Hilfeleistungstruppe geworden.

Der Bericht über die Freiwillige Feuerwehr Leck soll aber nicht abgeschlossen werden, ohne die fördernden Mitglieder zu erwähnen. Rund 350 Bürger des Ortes unterstützen die Freiwillige Feuerwehr mit jährlichen Beiträgen.
Diese finanzielle Unterstützung ist für uns sehr wertvoll und ohne sie hätten wir uns viele notwendige Dinge gar nicht oder aber erst sehr viel später anschaffen können.
Weitaus mehr bedeutet für uns aktive Feuerwehrmänner jedoch die moralische Unterstützung der fördernden Mitglieder. Wir sehen darin einen Beweis, dass diese Bürger zu “ihrer” Feuerwehr halten.

Helfen wollen ist gut, helfen können ist besser



Diesen Wahlspruch hatten vor Jahren Schleswig-Holsteins Jugendfeuerwehren bei einem Landeszeltlager. Nach diesem Wahlspruch handelt auch die Freiwillige Feuerwehr Leck.
Es kann, schon rein zahlenmäßig, nicht jeder Bürger aktiver Feuerwehrmann sein. Aber eines sollte nicht unausgesprochen bleiben:

  die Freiwillige Feuerwehr Leck freut sich über jedes neue fördernde Mitglied

Fast einhundertfünfundzwanzig Jahre aktiver Hilfeleistung liegen hinter uns. Was uns die Zukunft bringt, wissen wir nicht.
Nur von einem sind wir überzeugt:
Dass es auch in Zukunft immer Menschen geben wird, die bereit sind, das Helfen zu lernen, um anderen helfen zu können, und die das auch weiterhin freiwillig für ihre Mitbürger tun.




Die Jugendfeuerwehr



19. Mai 1962. Sechzehn Jugendliche der Gemeinde Leck hatten sich zusammengefunden, um die zweite Jugendfeuerwehr auf dem Festlandteil des damaligen Kreises Südtondern ins Leben zu rufen.
Wiege aller Jugendfeuerwehren ist die Insel Föhr. Während die männlichen Dorfbewohner einiger Inseldörfer wochen- und monatelang auf Fischfang waren, ist der Brandschutz nicht gewährleistet gewesen. Daher versahen die Jugendlichen den Dienst der Feuerwehrleute.
Erst siebzig Jahre später übertrug sich diese Idee der Jugendfeuerwehr auf das Festland. Die Jugendfeuerwehr Leck ist eine der ältesten.
Horst Götz, spaeterer Wehrführer der Feuerwehr Leck, hatte lange Verhandlungen mit dem Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr geführt, bis man bereit war, der Feuerwehr eine Jugendgruppe anzugliedern. Im Gegensatz zu den Inseljugendfeuerwehren war man bei der Aufstellung von Jugendgruppen auf dem Festland nicht davon ausgegangen, dass sie den aktiven Brandschutz leisten sollten. Vielmehr legte man neben der Ausbildung zum Feuerwehrmann wert auf die allgemeine Jugendarbeit. Dies hat sich bis heute nicht geändert.
Ein Jahr nach Gründung der Jugendfeuerwehr konnte man bereits an einem Landesjugendfeuerwehr-Zeltlager in Neumünster teilnehmen. Von den 23 im Landesfeuerwehrverband anerkannten Jugendfeuerwehren fuhren 14 in dieses Lager. Hauptanlass war das gegenseitige Kennenlernen, sowohl der Mitglieder als auch deren Betreuer. Im Laufe der nächsten Jahre wurden viele private Besuche bei anderen Jugendfeuerwehren durchgeführt.

Heute ist die Jugendfeuerwehr parallel zu den Zusammenschlüssen der Freiwilligen Feuerwehr bis hin zum Deutschen Feuerwehrverband als Dachverband organisiert.

Erstmals 1967 und zwei weitere Jahre verbrachten die Mitglieder der Jugendfeuerwehr einen Teil ihrer Ferien auf der Vogelschutzhallig Norderoog. Unter teilweise schwierigsten Bedingungen wurden in dieser Zeit Uferbefestigungsanlagen gebaut. Da sich die Hallig in Privatbesitz befindet, mussten auch die Erhaltungsarbeiten vom Besitzer getragen werden. Durch den Einsatz der Jugendfeuerwehren konnten die Kosten gering gehalten werden.

Erst nach dem zehnten Geburtstag wurden auch in der näheren Umgebung Lecks Jugendfeuerwehren gegründet. Seither unterhält die Lecker Jugendfeuerwehr zu einigen Nachbarjugendfeuerwehren enge Kontakte.

In den letzten Jahren wurde unsere Jugendfeuerwehr immer mehr Helfer bei Veranstaltungen jeder Art. Ständig sind etwa fünfundzwanzig Jungfeuerwehrmänner bereit, dort mit anzufassen und auch Feuerwehrgerät mit einzusetzen, wo es nötig ist.
Neben all diesen Tätigkeiten und der Ausbildung zum Feuerwehrmann sind Sport und Spiel sowie auch kleine Feiern nie zu kurz gekommen.
Wöchentliche Gruppenabende fördern die Kameradschaft unter den Mitgliedern. Während dieser Gruppenabende findet auch die Feuerwehrausbildung statt. Hierzu steht der Jugendgruppe das Gerät der Freiwilligen Feuerwehr zur Verfügung. Als Zeichen für einen guten Ausbildungsstand soll der Jungfeuerwehrmann die Leistungsspange der Deutschen Jugendfeuerwehr erwerben. Die Prüfung umfasst einen feuerwehrtechnischen und einen sportlichen Teil.

 

Freiwillige Feuerwehr Leck 1909
Obere Reihe von links: Johannes Brodersen, Christian Petersen, Julius Dethlefsen, Wilhelm Sievers, Michel Kasat.

Zweite Reihe von links: Peter Petersen, Peter Martensen, Moritz Martensen, Christian Duborg, Peter Thomsen (Steigerführer), Andreas Dethlefsen, Carsten Petersen, Mathias Burgwald, Alfred Petersen, Klaus Feddersen

Dritte Reihe von links: Karl Bendixen. Bendix Bendixen, Peter Petersen, Heinrich Nissen, Christian Carstensen, Anton Jessen, Lindberg, Johann Gutschmidt, Nicolai Jessen, Christian Andersen.

Untere Reihe von links: Peter Dethlefsen, Georg Schütt, Thomas Petersen, Philipp Hinrichsen (Spritzenführer), Theodor Jedike (Hauptmann), Carsten Brodersen (Spritzenführer), Carsten Petersen, Karl Paulsen, Paul Hecht, P.A. Petersen.


Freiwillige Feuerwehr Leck 1950
Das 1950 errichtete Gerätehaus, bei dem die Feuerwehrmänner viel Arbeit in Eigenleistung übernahmen, war bald zu klein. Für neue Fahrzeuge musste das Gebäude noch im Laufe der fünfziger Jahre erweitert werden




Freiwillige Feuerwehr Leck 1959
1959 wurde der Tragkraftspritzenanhänger noch von einem Auto gezogen, das normalerweise für Gemüsetransporte bestimmt war. Diese Aufnahme entstand in der Birkstraße, wo später lange Jahre das Fuhrunternehmen Ketelsen beheimatet war. Das Auto gehörte dem damaligen stellvertr. Wehrführer Johann Anthonisen (Johann Jaffa). Gruppenführer (ganz links) war der spätere Wehrführer Horst Götz.




Freiwillige Feuerwehr Leck 1978

1978 war die FF Leck zu einem millionenschweren Brandschaden auf dem Gut Fresenhagen eingesetzt

Nach hartem Brandeinsatz, hier Fresenhagen, haben die Frauen der Feuerwehrmänner Verpflegung zur Brandstelle gebracht. Nach stundenlangem Einsatz eine heiße Tasse Kaffee und belegte Brote, das tut gut



Freiwillige Feuerwehr Leck 1962

1962 wurde die Jugendfeuerwehr Leck gegründet, hier die ersten Mitglieder kurz nach der Gründung mit Wehrführer Albert Petersen.

Zu den vielfältigen Einsätzen der Lecker Jugendfeuerwehr gehörten auch Uferbefestigungen der Vogelschutz-Hallig Norderoog.


Öffentlichkeitsarbeit

Einsatzbilder sind ein wichtiger Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr. Sie vermitteln nicht nur Informationen über die Arbeit der Feuerwehr, sondern ermöglichen es auch der Öffentlichkeit, einen Einblick in die Herausforderungen zu bekommen, vor denen die Feuerwehrleute bei ihren Einsätzen stehen. Wichtig ist dabei, dass die Bilder sorgfältig ausgewählt werden, um den Schutz der Privatsphäre und die Sensibilität der Situation zu wahren. Durch den gezielten Einsatz von Einsatzbildern kann die Öffentlichkeitsarbeit der Feuerwehr gestärkt werden und das Bewusstsein für die wichtige Rolle, die sie in unserer Gesellschaft spielen, erhöht werden.